Künstlerin
So weit ich mich zurück erinnern kann, haben Bilder eine Rolle in meinem Leben gespielt. Im Fotolabor habe ich als Kind fasziniert zugesehen, wie sich in der Entwicklerflüssigkeit aus abstrakten Linien und Strukturen langsam ein Bild auf dem Papier abzeichnete. Auch wenn ich damals nicht verstand, wie vermeintlich aus dem Nichts ein Bild von etwas entstehen konnte, das ich vorher einmal in der Realität gesehen hatte, war der Grundstein für das Spiel mit Bildern gelegt.
Beim Betrachten von Fotos, die einen winzigen Moment aus einem zeitlichen Ablauf wiedergeben, eine hauchdünne Scheibe, herausgeschnitten aus einem Geschehen, entstehen im Kopf weitere Bilder. Ganze Geschichten können sich aus einem einzelnen Bild heraus formen. Ein einziges Foto kann Hyperlink sein zu einer Galerie von Bildern aus einem ganz anderen Zeitraum. Losgelöst vom zeitlichen Ablauf aus dem die Bilder stammen, werden sie verknüpft und bilden ein eigenes, neues Ganzes.
Mit der digitalen Bildbearbeitung eröffnete sich mir eine weitere Bilderwelt - umgekehrt aus den Bildern im Kopf neue Bilder zum Anschauen zu schaffen, die genauso real aussehen, wie die auf Film gebannten Zeitausschnitte, aber tatsächlich etwas zeigen, was so nie existiert hat, außer in meiner Vorstellung. Eine ganze Geschichte wird zu einem einzigen Bild. Aus den Bildern im Kopf entsteht eine virtuelle Realität.
Durch die berufliche Auseinandersetzung mit Barcodes startete ich das Projekt BarCodeArt und mein künstlerischer Werkzeugkasten erweiterte sich um Farbe und Leinwand. Das Spiel mit den Bildern beginnt hier mit einem Wort (oder Satz), das über die Codierung die Basis für ein Kunstwerk auf der Leinwand wird.
Während der Entstehung der Barcode-Bilder habe ich festgestellt, dass mich das Format des Quadrates fasziniert. Das Spiel mit FormFarbFlächen auf quadratischen Bildformaten und mit dem Quadrat als Motiv begann und das Projekt QuadArt wurde geboren.
Im November 2018 musste ich nach einem Unfall wochenlang mein Knie schonen und habe mir ein paar Aquarellfarben gekauft, um im Sitzen wenigstens ohne grosse Farbsauerei kleine Bilder am Schreibtisch malen zu können. Nach anfänglicher Verzweiflung im Umgang mit diesem eigenwilligen Material habe ich mich bis über beide Ohren verknallt und male seitdem überwiegend farbintensive expressive Aquarelle.
Ich bin Mitglied der Ateliergemeinschaft KUNSTRAUM Solingen in den Güterhallen in Solingen und der Künstlergruppe MonArt in Monheim.